Nadis

Das Wort Nadi kommt aus dem Sanskrit und bedeutet übersetzt so viel wie Kanal. Bei den Nadis handelt es sich um feine Energieleitbahnen. Sie sind für den Transport von Lebensenergie (Prana) zuständig. Die Anzahl der Nadis wird, je nach Yoga-Schrift, unterschiedlich geschätzt. In der Hatha Yoga Pradipika von Svatmarama ist von 72.000 Nadis die Rede. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) entsprechen Nadis den Akupunkturpunkten (Mantras). An den Punkten, wo sich die Energieleitbahnen kreuzen, befinden sich die Chakren. Die drei wichtigsten Nadis heißen Sushumna, Ida und Pingala.

Sushumna

Sushumna ist der Zentralkanal. Seine Bahn verläuft vom Wurzelchakra (Muladharachakra) ausgehend über das Rückenmark und endet beim Kronenchakra (Sahasrara).

Ida

Wie auch Sushumna startet Ida beim Wurzelchakra (Muladharachakra). Ida verläuft links an der Wirbelsäule vorbei und endet beim linken Nasenloch. Dieses Nadi steht für das Weibliche und den Mond. Ida wird als kühle, ruhige Energie beschreiben.

Pingala

Pingala startet ebenfalls beim Wurzelchakra (Muladharachakra). Anders als Ida verläuft Pingala rechts an der Wirbelsäule vorbei und endet beim rechten Nasenloch. Dieses Nadi steht für das Männliche und die Sonne. Pingala wird als warme, aktive Energie beschrieben.

Nadis Blockaden

Nicht nur Chakren, sondern auch die Energieleitbahnen können blockiert sein. Das kann mehrere Ursachen haben.

Blockaden lösen

Blockierte Nadis können den Energiefluss stören. Nadis können mittels bestimmten Asanas, Pranayamas oder auch Meditation geöffnet werden.

Nadi Shodana

Als besonders wirksam gilt die Pranayama Nadi Shodana (Sanskrit = Energieleitbahnen Reinigung). Sie ist auch unter dem Namen Wechselatmung bekannt

Bei dieser Atemtechnik wird das rechte Nasenloch zugehalten und mit dem linken eingeatmet (circa 4 Sekunden). Beide Nasenlöcher werden nun zugehalten und die Luft für circa 8 Sekunden angehalten. Anschließend wird aus dem rechten Nasenloch ausgeatmet (circa 4-8 Sekunden). Das Ganze wird dann mit der anderen Seite wiederholt. Diese Übung kann 5-10 Mal hintereinander wiederholt werden.

Durch das Einatmen über das linke Nasenloch wird die kühlende Energie von Ida aufgenommen und an Pingala weitergeleitet. Durch das Einatmen über das rechte Nasenloch wird die wärmende Energie von Pingala aufgenommen und an Ida weitergeleitet. Auf diese Weise wird ein Ausgleich zwischen Sonne und Mond geschaffen - eine innere Balance entsteht. Dadurch kann sich auch Sushumna öffnen und Lebensenergie (Prana) in die oberen Chakren fließen.

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